10.000 Einträge auf der mundraub-Karte


Am 1.März 2014 wurde mit dem „Eenstijlige meidoorn“ (Weißdorn) in den Niederlanden der 10.000ste Fundort auf mundraub.org eingetragen. 10.000 Fundorte – was bedeutet das eigentlich? Welche Früchte verbergen sich dahinter? Wo sind die meisten Fundorte?  Und was ist überhaupt Weißdorn? Wir sind diesen Fragen nachgegangen und haben ein paar interessante Fakten zusammengestellt:

Wieviel und was für Früchte verbergen sich auf der mundraub-Karte?
Leider können wir nicht exakt sagen, wie viel Obst wirklich auf unserer Karte verzeichnet ist, da ein Fundort gleichzeitig für mehrere Bäume oder Sträucher stehen kann. Wir gehen davon aus, dass man die Anzahl der Einträge verfünffachen kann, denn sehr oft steckt zum Beispiel hinter einem Apfel-Icon eine ganze Allee oder Wiese.

Obstbäume (äh...deren Früchte) eignen sich besonders gut zum Mundräubern. Diese machen 57% auf unserer Karte aus. Mit 2183 Fundorten ist der Apfel die beliebteste Frucht der mundraub-Landschaft. Seine vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten und lange Lagerfähigkeit macht ihn ohnehin zur beliebtesten Frucht Deutschlands. Gefolgt wird der Apfel von der Brombeere – überrascht? Wir auch. Aber es liegt sicher an der schier grenzenlosen Verbreitung dieses stacheligen Beerenstrauchs, gerade in urbanen Räumen – dort wo ganz besonders gern und viel getaggt wird. Das nebenstehende Diagramm verrät, wie es um die Verteilung weiterer Obstsorten bestellt ist. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurden hier nur die Wichtigsten einzeln aufgeschlüsselt.

Wo wird am meisten eingetragen?
Wie schon erwähnt, liegt der Schwerpunkt in urbanen Bereichen. Großstädte wie Berlin, Hamburg, aber auch intensive Siedlungsgebiete wie der Ruhrpott geben hier den Ton an. Das liegt zum einen daran, dass ca. 75% der Bevölkerung in Städten und Ballungsräumen lebt (Laut Bundesinstitut für Bau-, Stadt-, und Raumforschung), es spiegelt aber auch den gegenwärtigen Trend und die Sehnsucht der Städter wider, sich trotz urbanen Lebens ein Stück mit der Natur zu verbinden und in den Genuss gesunder ursprünglicher Lebensmittel zu kommen – auch ohne Land- oder Gartenbesitz.
In Süddeutschland gibt es zwar auch viele Einträge, verglichen mit dem Rest der Republik wird dort aber anscheinend nicht so gern gemundräubert. Vielleicht liegt es daran, dass in dieser Region sehr viele Obstbäume kommerziell genutzt werden und nicht für die Allgemeinheit freigegeben sind. Falls jemand andere Gründe dafür kennt, freuen wir uns über Kommentare.

mundraub international?
Da mundraub.org bis jetzt nur deutschsprachig angeboten wird, sind Einträge außerhalb Deutschlands vornehmlich im deutschsprachigen Regionen wie Österreich und Schweiz zu finden. Trotzdem gibt es mittlerweile eine wachsende Zahl der Fundorte in weiteren europäischen Nachbarregionen. Nicht unerwähnt lassen möchten wir unsere Übersee-Einträge z. B. in Washington, Vancouver oder Brasilien. Damit mundraub in aller Herren Länder in aller Munde ist, brauchen wir unbedingt eine englische Version. Um das umsetzen zu können, bitten wir Euch um Eure Unterstützung.

Und wer ist nun dieser Weißdorn?
In einigen Städten ist er zahlreich anzutreffen und schmückt teils ganze Straßen, so auch in Berlin.
Der eingrifflige Weißdorn (Crataegus monogyna) ist ein dorniger Strauch, der bei einer Höhe von bis zu 10 m aber auch als Baum bezeichnet werden kann.
Die weißen Blüten des Weißdorns sind im Mai und Juni zu sehen, ihr Duft wird von vielen als unangenehm empfunden. Die im September reifen Früchte können entweder roh gegessen - sie sind jedoch mehlig und wenig schmackhaft - oder Kompott, Marmeladen und Fruchtweinen beigegeben werden. Die Blüten und Blätter werden u.a. als Tee getrunken, man sagt ihnen eine Unterstützung der Herz-Kreislauf-Tätigkeiten nach.
Über 30 einheimische Vogelarten snacken die roten kugeligen Früchte gern und z.B. die Nachtigall richtet ihr Nest nicht selten im schützenden, dornigen Dickicht eines Weißdorns ein.

  • Wer von euch hat Erfahrungen in der Verarbeitung von Weißdornfrüchten oder sich aus den Blüten und Blättern schon mal einen Tee bereitet?
     
  • Sind die Früchte für Dich vielleicht mehr als 'wenig schmackhaft'?