Open Fruits for Open Minds


Können Ideen wie die heimischen Obstbestände zu pflegen und zu nutzen patentiert werden? Wir haben es uns auf die Fahnen geschrieben, Fundorte, Obst, Kräuter und andere Früchtchen zu teilen und für alle freizugänglich aufzubereiten. Open Fruits for Open Minds lautet unser Motto. Darum freuen wir uns zu lesen, dass es in anderen Teilen der Welt ähnliche Projekte gibt, die Wurzeln schlagen. Wir stehen derzeit in Kontakt mit dem ehrenamtlich arbeitenden Think Tank FallingFruit.org aus Colorado, USA, welcher einen ähnlichen Ansatz fährt wie wir.

FallingFruits.org

Falling Fruit is a massive, collaborative map of the urban harvest. Uniting the efforts of foragers, foresters, and freegans everywhere, the map already points to over a half million food-producing locations around the world (from plants and fungi to water wells and dumpsters). Our rapidly growing user community is actively exploring, editing, and adding to the map.

FallingFruits.org ist eine freie Webseite, die nach einem ähnlichen Modell wie mundraub.org funktioniert. Auf der Seite der Macher Caleb Phillips, Ethan Welty und Jeff Wanner finden sich inzwischen beinahe 1 Millionen Eintragungen von öffentlich zugänglichen Essbarkeiten. Falling Fruits unterscheidet die Eintragungen in zwei Kategorien: "Community Map" sind Daten, die wie bei mundraub.org auch aus der Bevölkerung eingepflegt wurden. Fundorte mit dem Tag "Tree Inventory" wurden von Kommunen, Universitäten und anderen öffentlichen Einrichtungen bereitgestellt. Das Team von FallingFruit durchforstet öffentliche Daten nach essbaren Sorten, um sie dann in die Map einzupflegen. Die Fundorte befinden sich vornehmlich im urbanen Raum. 

Open Data - Lost in Applications

Der Wust an StartUps, Apps, spannenden Ideen auf dem Gebiet des Umweltschutzes und Initiativen gegen Lebensmittelverschwendung wird immer unübersichtlicher. Ein gutes Zeichen, denn die Aufmerksamkeit für Themen der kritischen Auseinandersetzung mit der Wegwerfgesellschaft, Ressourcenverschwendung und dem "guten" und nachhaltigen Leben wächst. Dennoch stellt sich die Frage, ob es einer (und welcher?) Vernetzung der vielen Rinnsale bedarf, um von einer kritischen Masse zu DER cirtical mass als relevante Einflussgröße im Umgang mit den Ressourcen unseres Planetens und unserer Umwelt zu wachsen. Neben dem Good Will zur Kooperation stehen wir hier auch dem Problem der Daten-Vereinheitlichung und -Kompatibilität gegenüber. Inspirierend an Falling Fruits ist für uns allemal, dass öffentliche Verwaltungen damit begonnen haben Ihren Baumdatenbestand für die Öffentlichkeit aufzubereiten. Anders als mundraub agiert FallingFruit derzeit ausschließlich als interaktive Karte und betreibt kein Community Building. Unser Engagement geht sowohl online, als auch offline über die Darstellung von Fundorten hinaus. Bei mundraub geht es um Identifikation der Nutzer mit den Fundorten und die Interaktkion mit anderen über die Fundorte. Eine Reihe von Offline-Projekten, wie Erntecamps, Mostereienprofile, Umweltbildung oder Regionalentwicklung machen mundraub real erlebbar. 

Community vs. Data oder besser Community + Data?

Zusammenfassend können wir sagen, dass mundraub "communitygetrieben" und FallingFruits im Moment eher "datengetrieben" ist. Welchen Impact könnten wir jedoch leisten, wenn sich beide Strategien verbinden ließen? Die Antworten werden wir im nächsten Jahr suchen und am Ende finden. Wir freuen uns auf ein spannendes Jahr 2015 gemeinsam mit euch.