Der Schwarze Holunder beschenkt uns gleich zwei Mal im Jahr mit seinen Gaben. Nicht nur die Holunderblüten sind bei Wildpflanzenfreunden sehr begehrt, auch die reifen Holunderbeeren im Herbst erfreuen sich großer Beliebtheit. Holunderbeeren sind überaus gesund und lassen sich vielseitig verarbeiten, zum Beispiel zu einer Holundersoße, Holundersaft, Holundergelee und vielem mehr.
Wer auf der Suche nach Holunderpflanzen ist, fragt sich vielleicht auch, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, auf den giftigen Zwerg-Holunder zu treffen. Anhand bestimmter Merkmale lassen sich beide Pflanzen gut auseinanderhalten. Doch wusstest du auch, dass du schon anhand deines Standortes sehen kannst, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, überhaupt auf einen Zwerg-Holunder zu treffen?
Wo wächst Attich/Zwerg-Holunder?
Zunächst ist es gut zu wissen, dass der Zwerg-Holunder in aller Regel nicht die gleiche Verbreitung hat wie Schwarzer Holunder. Der Zwerg-Holunder wächst an Waldrändern, Lichtungen und Ödland sowie Bahndämmen und Uferbereiche von Gewässern. Er bevorzugt außerdem basische Böden.
In diesen Gegenden ist die Wahrscheinlichkeit, Schwarzen Holunder mit Zwerg-Holunder zu verwechseln, sehr gering
Bildquelle: https://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=5226
Je nachdem, wo du Holunder sammeln möchtest, verrät dir bereits dein Standort, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, auf den Zwerg-Holunder zu treffen. Sambucus ebulus, also der Zwerg-Holunder, ist in Südeuropa bis nach Mitteldeutschland häufiger verbreitet. Im deutschen Tiefland kommt er jedoch nur vereinzelt vor, weshalb die Wahrscheinlichkeit, hier auf den Zwerg-Holunder zu treffen, bereits sehr gering ist, gut zu erkennen auf der Karte vom Bundesamt für Naturschutz/ flora-web. Das hat unter anderem vor allem mit seinen Standortvorlieben zu tun. Er liebt kalkreichen Boden mit genügend Bodenfeuchte, die er im Tiefland Deutschlands weniger vorfindet.
Wie giftig ist Zwerg-Holunder?
Solltest du eher im Süden Deutschlands und darüber hinaus Schwarzen Holunder sammeln wollen, kann ich dir hier ebenfalls Entwarnung geben. Auch, wenn der Zwerg-Holunder hier häufiger vorkommt, kannst du ihn erstens aufgrund seiner Merkmale gut vom Schwarzen Holunder unterscheiden. Und zweitens ist der Zwerg-Holunder nicht weniger giftig als der Schwarze Holunder, auch wenn es viele Beiträge im Internet gibt, die das Gegenteil behaupten. Falls sich tatsächlich Zwerg-Holunderbeeren in deinem Sammelgut befinden sollten, kannst du diese genauso wie die Beeren des Schwarzen Holunders mindestens zwanzig Minuten köcheln lassen und die Kerne absieben.
Attich als Heilpflanze?
Früher wurde der Zwerg-Holunder in der traditionellen Medizin als Nahrungsmittel und Arzneimittel verwendet. Während Attich in Deutschland schon lange nicht mehr als Heilpflanze gilt, wird er vor allem in der traditionellen Medizin Bulgariens und anderen Ländern Mitteleuropas bis in den Nahen Osten zur Behandlung verschiedenster Krankheiten genutzt . So wird er zum Beispiel bei Magen-Darm-Entzündungen, Grippe, Nieren- und Lungenerkrankungen oder Arthritis eingesetzt und bei Wunden sowie Schlangenbissen und Insektenstichen genutzt. Der Attich enthält Stoffe mit hoher antioxidativer Wirkung sowie entzündungshemmende, krebshemmende und schmerzlindernde Stoffe. Er kommt sogar für die Lebensmittelindustrie und Pharmakologie in Betracht.
Wo du die nächsten Holunderstandorte in deiner Nähe findest, siehst du auf der mundraub-Karte.
Vergewissere dich auch hier, dass es sich um den echten Schwarzen Holunder handelt und melde den Fundort, falls es sich um eine andere Holunderart handelt.Diese Beiträge könnten dich ebenfalls interessieren: