Urban Gardening: Wildwuchs und Eigenobst

Es ist schön, die Früchte eines wildwachsenden, vergessenen Baumes zu sammeln und aus diesem Naturgeschenk etwas Köstliches, wie etwa Apfelwein, zu zaubern. Genauso schön ist es mindestens auch, selbst etwas anzubauen. Dazu braucht ihr nicht mal einen eigenen Garten; das fortschreitende Urban Gardening in den Städten macht es vor.

Gemeinsam bewirtschaftete Nutzflächen in Städten

In vielen Städten Deutschlands breitet sich die Urban Gardening Bewegung immer weiter aus. Berlin ist mit seinen Dach- und Gemeinschaftsgärten der Vorreiter, die Stadt wird Jahr für Jahr immer grüner und fruchtbarer; allen voran der Prinzessinnengarten. Auf brachliegenden Flächen oder Dachgärten wird in Säcken und Hochbeeten gemeinschaftlich Gemüse und Obst angebaut, gepflegt und geerntet. Dabei achten die Stadtgärtner vor allem auf eine Erhaltung der Artenvielfalt, indem sie verschiedene und auch alte Sorten anbauen. Diese haben neben einer geschmacklichen Vielfalt den Vorteil, dass sie meist robuster und gleichmäßiger wachsen. Solch altes, regionales Saatgut kann man entweder mit alten Privatgärtnern tauschen oder auch günstig in einem Pflanzenversand im Internet erstehen.

Neben Gemüseanbau und Obstbaumpflanzungen werden auch überall in der Stadt Wildblumen für bedrohten Bienen und andere Nektarhungrige ausgesät. Die Insekten sind schließlich die Freunde der Gärtner, machen sie doch die Fruchtbildung der Pflanzen oft erst möglich. Diese Art des freien Aussäens nennt sich dann Guerilla-Gardening, denn oft werden auch Flächen einfach mit Blumen besät, die zur öffentlichen Fläche der Stadt gehören. Schön ist es allerdings für Tiere und Menschen gleichermaßen.

Drei kleine Tipps für euren eigenen Balkon oder Terrasse
Wenn ihr kein solches Garten-Projekt in eurer Nähe habt oder lieber zu Hause etwas Gartenglück genießen wollt, bieten sich drei Projekte auf jeden Fall an, die auch auf kleinem Raum funktionieren:

Kartoffeln im Sack anbauen: Dazu nehmt ihr einen festen Sack aus gewobenem Recycling-Plastik, z. B. einen Reissack aus dem Asialaden, krempelt ihn schön klein herunter und befüllt den Boden mit etwas Kies und einer Mischung aus Blumen- und Komposterde (etwa 15 cm). Dahinein legt ihr eine Kartoffel. Etwas Erde drüber, gießen und warten. Sobald sich das erste Grün aus der Erde wagt, wieder etwa 20 cm Erde auffüllen. Wieder warten bis das Grün kommt und wieder auffüllen. Dabei den Sack weiter mit nach oben krempeln. Das geht dann so weiter, bis der Sack voll ist. Nun darf die Pflanze endlich ihr Grün oberirdisch zu voller Pracht entfalten. Nach etwa 100 Tagen sind die Erdfrüchte erntereif. Aus einer einzigen Kartoffel bekommt ihr auf diese Weise bis zu 1 Kilo Kartoffeln. Und das auch noch Platz sparend!

Zwerg-Obstbäume passen auch in kleine 3-5 Liter Kübel und bekommen sehr viel süßere Früchte als ihre großen Brüder und Schwestern. Optimal für kleine Balkone, Gärten und Terrassen.

Rankende Erdbeeren und Hängetomaten wachsen problemlos unterm Dachübersprung und an der Balkonseite. Da könnt ihr mal kurz aus der Tür und von der Hand in den Mund essen. Einfach lecker.

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Hmmm, das klingt einfach und lecker. Da werde ich wohl nächstes Jahr Kartoffeln auf meinem Balkon anpflanzen. Und vielleicht sogar kleine Zwerg-Obstbäume zu den Tomaten gesellen. Danke für den Tipp! :)