Hilde Willert übernimmt nach langem Bangen die Patenschaft für „ihren“ Baum
Es war einer dieser winterlichen Nachmittage, der kalte Wind pfiff um die Ecken, der verbliebene Schnee reflektierte den kargen Rest der untergehenden Sonne.
Hilde Willert aus Gehrde war froh, dass sie im warmen, gemütlichen Auto saß. Der Kofferraum war voll mit Einkäufen für das Wochenende. Sie fühlte sich sicher in ihrem großen Pickup, denn die Straßen waren teilweise ziemlich glatt. Aber sie war nur noch wenige Ecken von ihrem zu Hause, der Pension Willert entfernt. Schnell lenkte sie um die Kurve, doch auf einmal wollte das Auto ihr nicht mehr gehorchen. Auf der vereisten Straße schlitterte sie direkt auf einen kleinen Kirschbaum zu und landete im Graben. Da saß sie nun, glücklicherweise unverletzt, aber geschockt. Die Lebensmittel verteilten sich im ganzen Auto. Beim Aussteigen bemerkte sie ihr Unfallopfer - den windschiefen, fast abgeknickten kleinen Kirschbaum. Ein Bauer aus der Nachbarschaft befreite sie mit seinem Trecker aus ihrer misslichen Lage. Die Aktion machte die Runde im Dorf und seit dem ist der kleine Kirschbaum als „Hildes Baum“ bekannt. Lange bangte sie um das Überleben der verunglückten Kirsche. Aber siehe da, im Frühjahr trieb er wieder aus und erholte sich vom winterlichen Abenteuer. Bis heute steht er etwas windschief am Wege.
Als im letzten Jahr der Zweckverband Erholungsgebiet Hasetal und die Organisation mundraub.org einen Aufruf nach Baumpaten für das Hasetal startete, musste Hilde nicht lange überlegen, für welchen Baum sie die Patenschaft übernimmt. Nun ist „Hildes Baum“ der Erste, der im Rahmen des Projektes „Hasetal wird mundraub-Region“ im September 2012 eine Baumpatin erhielt. Seitdem folgten viele Hasetaler Hildes Beispiel. Mittlerweile kümmern sich über 130 Menschen um einen Patenbaum entlang des Hase-Ems-Radweges.
Aber der Radweg ist lang und damit auch in Zukunft die Hastaler und Besucher reichlich saftig, leckere Früchten ernten können, brauchen noch hunderte von Obstbäumen Menschen, die sich um sie kümmern.