Weißdorn

Gegen jedes Leiden ist ein Kraut gewachsen. Der Weißdorn ist der Strauch und Baum, um das Herz sanft zu stärken: ein unterschätztes Heilmittel

Herkunft & Verbreitung
Der Weißdorn gehört zur Familie der Rosengewächse und wächst in Mitteleuropa praktisch überall. Es gibt zwischen 200 und 300 Arten, in Deutschland sind jedoch nur drei Arten heimisch. Am häufigsten trifft man den Weißdorn in Nordamerika an. Er kann als Baum in Hainbuchenwäldern und anderen Laubwäldern wachsen oder als Strauch in Hecken. In Parks, Gärten und an Straßenrändern ist der Weißdorn ebenfalls anzutreffen

Erkennungsmerkmale
Der Weißdorn fällt im Frühling durch seinen stark duftenden, weißen Blütenstand auf und im Herbst leuchten die Beeren saftig rot oder leicht orange. Er wächst sehr gern an sonnigen Standorten. Man erkennt ihn ganz leicht an den wechselständigen Blättern, die aussehen wie eine offene, fünffingrige, etwas eingebuchtete Hand. Baum sowie Strauch sind verzweigt, meistens dornig und kennzeichnen sich durch sehr hartes Holz aus. Die Blüten sind schirmförmig angeordnet – also in einer sogenannten Doldenrispe. Die Beeren sehen aus wie kleine Apfelfrüchtchen und enthalten einen oder mehrere Steinkerne.

Blüte & Erntezeit
Blütezeit ist, je nach Art, von Ende April bis Anfang Juni. Normalerweise beginnt die Beerenernte erst im September. Bis dahin, d.h. von Mai bis September, können bereits die Blätter geerntet werden.

Wissenswertes & Verwendung
Weißdorn wird leider etwas unterschätzt, denn verarbeiten kann man alle Pflanzenteile - bis auf die Wurzeln. Blüten und Blätter, als auch die Rinde lassen sich zu herzstärkenden Tinkturen und anderen Medikamenten verarbeiten. Sie wirken beruhigend und durchblutungsfördernd. Dies ist zwar erst seit der Neuzeit bekannt, doch schon unsere Vorfahren nutzen den Weißdorn als Vitaminspender und Ballaststofflieferant. Weißdorn war außerdem ein Baum zur Abwehr des Bösen und wurde darum gern als Hecke gepflanzt oder das Holz als Amulett getragen. Wem das bekannt vorkommt: der Prinz im Märchen Dornröschen musste sich, um zu der schlafenden Schönen zu gelangen, durch eine Weißdorn-Hecke kämpfen. Die Blüten des Weißdorns sind eine prima Beigabe zu Süßspeisen oder Zucker. Wenn sie noch geschlossen sind, lassen sie sich - wie Kapern - einlegen. Ein äußerst leckeres Ergebnis. Die Beeren schmecken fruchtig süß bis mehlig (daher der Name Mehlbeere) und können z.B. für Pudding, Müsli, Aufstrichen und Kompott verwendet werden. Man kann sie aber ebenso roh genießen oder das getrocknete Fruchtfleisch zu Mehl verarbeiten. Die Kerne ergeben geröstet einen tollen Ersatz für Kaffee, aber auch Teeliebhaber können Weißdorn in flüssiger Form genießen.

(Text: Anne-Maria Apelt)

Lateinischer Name
Crataegus
Bild
Weissdorn Bild
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Weissdorn Icon
Name des Fotografen
Hans
Lizenz
CC BY 2.0